Apfel-Rotkohl-Suppe mit gefüllten Klößchen

Rotkohlsuppe fürs Weihnachtsmenü

Ein Kopf, drei Namen

Die einen nennen ihn Rotkraut, die anderen Blaukraut, wieder andere Rotkohl. Dabei ist er weder wirklich rot noch blau, sondern eher violett. Egal ob rot oder blau, diesen krautigen Kohlkopf aufzuschneiden, ist absolut faszinierend. Wie elegant die Blätter ineinander übergehen, welch dichtes Herz sie dabei bilden und wie perfekt jeder einzelne Kopf aussieht. Ich kann mich dabei kaum entscheiden, was ich schöner finde: die Struktur der Blätter oder die wunderbar leuchtende Lila.

Die innere Schönheit

Aber auch das verborgene Innenleben ist überaus faszinierend. Der kalorienarme und ballaststoffreiche Rotkohl punktet unter anderem mit: Kalizum(für Knochen, Muskeln & Nerven), Kupfer,Vitamin B1+6(für die Nerven) und B2(für Stoffwechsel und die Augen), reichlich Vitamin C(für die Abwehrkräfte), Vitamin K(für Blutgerinnung, Zellwachstum und Knochenstoffwechsel), Eisen(Sauerstofftransport im Blut), Provitamin A(für die Augen), Folsäure(für Wachstum und Stoffwechselprozesse), Eiweiß(hochwertig & mehr als in jedem anderen Gemüse) und Magnesium(für Muskeln & Knochen).

Es wird noch schöner

Die wunderbare Farbe verdankt er den Anthocyanen. Anthocyane werden zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt und sind ein natürlicher Sonnenschutzfaktor für den Kohlkopf: Der Farbstoff (cyan = kyáneos = altgr. für dunkelblau) absorbiert blau-grünes und UV-Licht – so können die Pflanzen im direkten Sonnenlicht wachsen. Den Anthocyanen werden übrigens Anti-Krebs-Eigenschaften nachgesagt und sie gelten als potenziell vorteilhaft für die Herzgesundheit. Alles in allem ein ziemlich cooler Kopf.

Was mache ich nun damit?

Wie so viele von uns bin ich mit Rotkraut aufgewachsen, vornehmlich als Gemüsebeilage oder als Salat. Nie jedoch als Suppe. Warum? Nun, ich weiß es nicht. Also hole ich das jetzt nach: Ich verwandle das traditionelle Apfel-Rotkraut in eine wohlige Suppe. Dazu gibt es kleine, mit Zimtcroûtons gefüllte Kartoffelklößchen. Verfeinert mit etwas Sahne, rückt Weihnachten mit jedem Löffel näher.

 

Apfel-Rotkraut-Suppe mit gefüllten Kartoffelklößchen


Portionen: 6 - 8 | Zeit: 2 h | Schwierigkeit: leicht

Rotkohl färbt Hände und Arbeitsfläche. Wenn du nach dem Kochen noch ein Date hast und nicht mit roten Händen auftauchen willst, dann zieh' entweder Handschuhe an oder aber mach' die Hände vorher nass – das verhindert die schlimmsten Verfärbungen.

Für die Klöße

  • 1 Packung Kloßteig

  • Brot oder Brötchen vom Vortag, klein gewürfelt

  • Rapsöl mit Buttergeschmack

  • 1 bis 2 TL Zimtpulver

Optional

  • 1 Becher pflanzliche Sahne

  • noch mehr Croûtons

  • Kräutergarnitur, aus Ermangelung an Kräutern hier Feldsalat

Zutaten

  • 1 mittelgroßer Kopf Rotkohl

  • 1 große Zwiebel, geschält und in Scheiben geschnitten

  • 3 mittelgroße Äpfel, entkernt und kleingeschnitten

  • Rapsöl mit Buttergeschmack

  • 2 EL Ahornsirup

  • 250 ml Apfelsaft

  • 500 ml Wasser oder Gemüsebrühe

  • 5 bis 7 Nelken

  • 2 bis 3 Lorbeerblätter

  • 1,5 Zimtstangen

  • 1 EL Apfelessig

  • Salz & Pfeffer

  • 2 bis 3 EL Preiselbeeren



Anleitung

  1. Rotkohl putzen: Die äußeren, welken Blätter wegschneiden; vierteln und den Strunk entfernen. Anschließend in Streifen schneiden oder hobeln. [Früher sagte man auch nudelig schneiden]

  2. Die Zwiebel zusammen mit den Apfelstückchen in ungefähr 2 EL Öl andünsten, Ahornsirup und anschließend den Kohl zugeben. Alles zusammen karamellisieren lassen.

  3. Die Gewürze (Nelken, Zimtstangen, Lorbeerblätter), Essig und Apfelsaft dazu, schön umrühren und mit Wasser auffüllen. Zusammen ungefähr 30 Minuten köcheln lassen. Eventuell noch etwas Flüssigkeit nachgießen.

  4. Temperatur runterdrehen, Preiselbeeren zugeben und abschmecken. Wenn du Zeit hast, lass das Kraut über Nacht ziehen.

    Für die Klöße

  5. Das Brot würfeln und im Öl knusprig und goldgelb anbraten. Mit 1 bis 2 TL Zimtpulver bestreuen. Zur Seite stellen.

  6. Aus dem Kloßteig kleine Klößchen formen, mit den Zimtcroûtons füllen.

  7. Wasser mit Salz zum Kochen bringen. Die Klöße ins kochende Wasser schmeißen, kurz aufkochen lassen. Temperatur runterdrehen und 10 Minuten ziehen lassen.

  8. Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und anschließend goldbraun anbraten.

  9. Das Rotkraut etwas abkühlen lassen. Die Lorbeerblätter, Zimtstangen und wenn möglich auch die Nelken rausfischen.

  10. Im Mixer schön glatt pürieren. Wenn du die Suppe mit Sahne machen möchtest, gib sie während des Mixens dazu.

  11. Zurück im Topf, die Konsistenz anpassen, aufkochen und final mit Salz und Pfeffer abschmecken.

  12. Zusammen mit den Klößchen, Grün und Croûtons servieren.


Tipp: Bevor du die Apfel-Rotkohl-Suppe mixt, nimm etwa 1/4 vom Kraut (ohne Flüssigkeit) weg und fülle es in Gläser – am besten zusammen mit den rausgefischten Gewürzen. So hast du noch eine Suppengrundlage oder aber eine leckere Beilage.

Geheimtipp: Gieß' die Suppe mit Hibiskusblütentee statt Wasser an. 🌺

 

Bei den Klößen hast du maximale Freiheit – nimm einfach die, die du am liebsten magst. Damit sie gut auf den Löffel und anschließend in den Mund passen, mach möglichst kleine Klöße. Und wenn es schnell gehen soll, lass das Anbraten weg und gib sie direkt in die Suppe – das schmeckt mindestens genauso köstlich.

 

Du fragst – ich antworte

Dir fehlen einige Zutaten oder möchtest etwa abändern, weißt aber nicht genau wie? Hier habe ich einige hilfreiche Tipps und Hinweise für dich, damit du die für dich beste Apfel-Rotkohl-Suppe kochen kannst.

  • "Ich mag keine Preiselbeeren, was nun?" – Nimm einfach Johannisbeergelee. Ich finde beides megalecker und entscheide mich immer für das, was ich vorrätig habe oder aber ich nehme beides.

  • "Der Ahornsirup ist aus, was nehme ich stattdessen?" – Agavensirup oder (braunen) Zucker. Notfalls kannst du ihn auch ganz weglassen, durch die Preiselbeeren resp. das Johannisbeergelee und den Apfelsaft ist für ausreichend Süße gesorgt.

  • "Kann ich den Apfelsaft ersetzen?" – Ja, entweder durch Rotwein (Rotwein macht sich sehr gut) oder aber durch Apfelmus und mehr Flüssigkeit.

  • "Gibt es ein No-Go?" – Ja, Kümmel ist für mich hier ein absolutes No-Go. Nicht falsch verstehen, ich liebe Kümmel, aber nicht in dieser Suppe. But feel free.

  • "Welche Sahne kann ich nehmen?" – Hafer-, Soja- oder Mandelsahne.

  • "Wie lange hält sich die Suppe?" – Im Kühlschrank und ohne Sahne, hält sie sich mindestens eine Woche. Vor dem Servieren musst du sie freilich noch mal aufkochen.

  • "Ich habe dieses Rapsöl mit Buttergeschmack nicht gefunden. Welches Öl soll ich stattdessen nehmen?" – Kein Problem, Olivenöl hast du bestimmt zu Hause – nimm das.

  • "Durch was kann ich Apfelessig austauschen?" – Zitronensaft eignet sich gut, aber auch jeder andere Essig. Na ja, Himbeeressig vielleicht nicht.

 
Diese köstliche Apfel-Rotkraut-Suppe sollte wirklich in keinem Weihnachtsmenü fehlen.
— Mein Tipp
 

Ich freu mich, wenn du die Suppe nachkochst. Noch mehr, wenn sie dich und deine Lieben glücklich macht. Guten Appetit!

Hinterlass mir gerne einen Kommentar, schick mir ein Bild oder markiere mich, wenn du dein Essen auf Instagram teilst: @vegane_gelage mit dem Hashtag #veganegelage – ich bin auf deine Suppe gespannt.

 
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Pak Choi in a hurry